Kinder, die einer hohen Feinstaub-Belastung ausgesetzt sind, erkranken häufiger an Diabetes

Von Nicole Freialdenhoven
29. Mai 2013

Kinder, die an vielbefahrenen Straßen leben und somit einer höheren Feinstaubbelastung ausgesetzt sind, sind möglicherweise einem höheren Risiko ausgesetzt, an Diabetes Typ 2 zu erkranken. Dies ergab eine Studie des Helmholtz Zentrums in München, das bei insgesamt 397 zehnjährigen Kindern den Blutzuckerspiegel und die vorhandene Menge an Insulin im Blut maß. Beide Werte zusammen ergaben die sogenannte Insulinresistenz. Diese war bei Kindern, die einer höheren Menge an Feinstaub ausgesetzt waren, schlechter als bei anderen Kindern.

Eine Erklärung dafür konnten die Forscher jedoch nicht liefern. Sie vermuten, dass die Feinstaubteilchen in den Zellen oxidativen Stress auslösen und so Einfluss auf die Wirkung des Insulins nehmen. Die Studie berücksichtigte zudem nicht, ob die Kinder schon lange der Feinstaubbelastung ausgesetzt waren oder erst kürzlich umgezogen waren - oder ob sie umgekehrt kürzlich in eine unbelastete Gegend gezogen waren.

Die hohe Feinstaubbelastung in den Großstädten gilt schon länger als belastend für die Gesundheit. Die winzigen Staubteilchen, die beispielsweise durch Autoabgase in die Luft geblasen werden, belasten die menschliche Atmung und das Herz-Kreislauf-System. Die vor einiger Zeit in Deutschland eingeführten "Umweltzonen" brachten bislang nur wenig Entlastung.