Kinder mit Leukämie: in Deutschland sind die Überlebensraten am höchsten
Positive Entwicklung bei den Formen akute lymphatische und akute myeloische Leukämie
Leukämie wird umgangssprachlich auch Blutkrebs genannt und betrifft leider häufig bereits die Jüngsten. Durch die Erkrankung des Knochenmarks verändern sich die roten und weißen Blutkörperchen bösartig. Bei Kindern ist die Unterform ALL (akute lymphatische Leukämie) am häufigsten und tritt meist vor dem fünften Lebensalter auf. Die Behandlung hat sich in den letzten Jahrzehnten stark verbessert und sorgt für beständig steigende Überlebenschancen. Eine aktuelle Studie hat gezeigt, dass weltweit die Versorgung der Betroffenen in Deutschland am besten ist.
Aktuelle Situation in Deutschland
Hierzulande hat sich durch frühe Bluttests und eine konsequente Behandlung der Kinder das 5-Jahresüberleben bei ALL bei über 90 Prozent eingependelt. Eine zweite Leukämie-Form, die bei Erwachsenen und Kindern auftritt, wird AML (akute myeloische Leukämie) genannt und auch hier ist das 5-Jahresüberleben inzwischen auf 70 Prozent gestiegen.
Die Zahlen sind vor allem deswegen beeindruckend, da Leukämie unbehandelt zum sicheren Tod führt. Es komm also wesentlich auf die medizinischen Versorgung vor Ort an, ob ein Kind überleben kann oder nicht. In Deutschland lag die 5-Jahresrate bei ALL Mitte der 1990er noch bei 86 Prozent und bei AML nur bei 61 Prozent.
Wie sieht es in anderen Ländern aktuell aus?
- In den USA liegt das 5-Jahresüberleben bei 88 Prozent (ALL) beziehungsweise 63 Prozent (AML).
- Großbritannien kommt mit 89 Prozent (ALL) und 68 Prozent (AML) auf ähnliche Werte.
- In China melden die Krebsregister 69 Prozent (ALL) und 41 Prozent (AML). Das klingt zwar schlecht, ist allerdings beim Blick auf die Zahlen der 1990er ein großer Schritt. Zuvor hatte China bei elf und vier Prozent gelegen.
Insgesamt hatten sich die Forscher 53 Länder mit Krebsregistern angesehen und Deutschland liegt klar auf dem ersten Platz. Eines der Schlusslichter ist Bulgarien, wo das AML-Überleben bei gerade einmal 31 Prozent liegt.
Fazit der Studie
Die Studie zeigt, wie unterschiedlich (selbst innerhalb der EU) die Versorgung von Leukämie-Patienten ist. Für die schnelle Diagnose ist ein Screening der Kinder wichtig und bei positivem Befund ein sofortiges Handeln. Denkt man an Länder ohne etabliertes Gesundheitssystem, dürften dort viele Kinder versterben, ohne dass ein Arzt je ihre Leukämie diagnostiziert hat.