Kinder mit niedrigem IQ anfälliger für Rassismus

Von Karla Hettesheimer
13. Januar 2012

Neigen Menschen mit geringer Intelligenz zu rechtsextremen Meinungen? Diese Vermutungen legen zumindest Langzeitbeobachtungen in England nahe.

Psychologen der Brock University in Kanada sind sich sicher, dass sich die politische Einstellung eines Menschen schon in frühen Jahren voraussagen lässt. Demnach neigt ein zehnjähriges Kind, das bei einem IQ Test schlecht abschneidet, eher dazu, als Erwachsener rassistische Vorurteile zu hegen. Laut den Psychologen liege dies daran, dass weniger intelligente Menschen sich zu Stabilität und Ordnung im psychologischen Sinne hingezogen fühlen. Konservative bis rechtspolitische Anschauungen kommen ihnen daher entgegen.

Diese These konnten die Experten ebenfalls mit einer zweiten Studie verstärken. In dieser wurden 250 amerikanische Studenten zu ihrer Einstellung zu Homosexualität untersucht. Auch hier konnten die Psychologen feststellen, dass die Ablehnung gegen Homosexualität anstieg, je weniger die Fähigkeit vorhanden war abstrakt zu denken.

Die Erkenntnis, dass die politische Einstellung in einen direkten Zusammenhang mit den Intelligenzquotienten steht, ist nicht neu. Bereits vor zwei Jahren untersuchte der Psychologe Satoshi Kanazawa 15.000 Teilnehmer auf diesen Aspekt. Er stellte fest, dass Teilnehmer, die sich selbst als sehr konservativ bezeichneten durchschnittlich fünf Punkte unter den Durchschnitts IQ lagen. Teilnehmer hingegen, die sich als politisch sehr progressiv einschätzten, lagen deutlich über dem Durchschnitt.

Diese und weitere Studien zeigen, dass konservative Menschen grundsätzlich eher misstrauisch sind als progressive. Die geringeren kognitiven Fähigkeiten führen schneller zu einer grundsätzlichen Ablehnung gegenüber allem Fremden, Neuen oder Andersartigem.