Kindern werden oft nicht ausreichende Schmerzmittel gegeben

Ärzte zu ängstlich in Bezug auf Nebenwirkungen von Schmerzmitteln bei Kindern

Von Jutta Baur
19. September 2011

Wenn kleinere Kinder operiert wurden, haben viele Ärzte ein Problem mit der Gabe von Schmerzmitteln. Viel zu häufig leiden darum die Kleinen, obwohl das gar nicht so sein müsste. Die Teilnehmer des Deutschen Schmerzkongresses (5.10. bis 8.10.2011) wollen sich darum ausgiebig mit dieser Thematik befassen.

Es ist vor allem die Angst vor Nebenwirkungen, die Ärzte bei der Schmerzmittelausgabe zögern lässt. Sie vergeben zu wenig Schmerzmittel und diese in zu großen Abständen, um dem Kind wirkliche Schmerzfreiheit zu ermöglichen.

Dabei sind selbst stärkere Arzneien, laut Verband, durchaus brauchbar. Für die Kinder bedeutet dieser Zustand nicht nur Schmerzen, sondern schürt auch die Angst vorm Arzt. Zudem haben besonders Kleinkinder keine Möglichkeit sich mitzuteilen. Was dies für eine Kinderseele heißt, kann man sich leicht ausmalen.

Paracetamol nicht leichtfertig vergeben

Vorsicht sollte der Arzt jedoch bei Paracetamol walten lassen. Dieses gängige Medikament ist für Kinder nur bedingt zuträglich. Es kann - übrigens auch beim Erwachsenen - zu Leberschäden führen. Zudem scheint die Zahl der allergischen Reaktionen auf das Medikament zu steigen. In der Kinderheilkunde gibt es weitaus wirksamere Schmerzmittel.

Im Vorfeld des Deutschen Schmerzkongresses wurde erklärt, dass auch die Schmerzbehandlung bei Erwachsenen immer noch zu wünschen übrig lässt. Gerade nach Operationen ist dieses besonders wichtig, um einen chronischen Schmerzzustand zu vermeiden. Die Einsicht auf diesem Gebiet etwas zu tun, hat sich gebessert. Zufriedenstellend auf allen Ebenen ist sie jedoch bisher nicht.