Kindliche Trotzphase - wozu das Wüten und Toben gut ist

Tipps zum richtigen Verhalten während der Trotzphase

Von Dörte Rösler
2. April 2015

Trotzige Kinder können die Nerven ihrer Eltern kräftig strapazieren. Wie lang und intensiv die Trotzphase ausfällt, hängt vom Temperament des Kindes ab - und vom Verhalten der Eltern. Beim Wüten und Toben lernen die Kleinen außerdem wichtige Strategien für das ganze Leben.

Die Trotzphase beginnt

Wenn aus friedlichen Kindern plötzlich kleine Wutmonster werden, ist es so weit: die Trotzphase beginnt. Bei den meisten fängt es mit eineinhalb Jahren an, mit drei Jahren flauen die Anfälle allmählich ab.

Aber wozu braucht es überhaupt Wutausbrüche und kullernde Tränen? Die Antwort ist einfach: damit die Kinder ihren eigenen Willen entwickeln.

Der eigene Wille erwacht

Schon mit vier Monaten können Kinder Zusammenhänge erkennen. Wenn ich schreie, bekomme ich die Brust. Oder ein Spielzeug. Oder Mama nimmt mich auf den Arm.

Je älter die Kinder werden, desto genauer wissen wie, was sie können und wollen. Sie schmieden eigene Pläne und versuchen diese durchzusetzen. Wenn Mama oder Papa diese Pläne durchkreuzen - oder das eigene Können nicht ausreicht - wird das Kind wütend und fühlt sich hilflos.

Mit eineinhalb Jahren hat es dabei nur eingeschränkte Möglichkeiten, um die Spannung zu entladen oder seine Impulse innerlich zu regulieren. Als Ventil für die inneren Dissonanzen muss es schreien, mit den Füßen stampfen und die Tränen kullern lassen.

Eigene Grenzen akzeptieren

Dass Kinder in dieser Entwicklungsphase gelegentlich toben, ist normal. Temperamentvolle und willensstarke Kinder können ihre Eltern jedoch durch regelmäßige Wutanfälle ganz schön fordern. Wenn Vater oder Mutter ebenfalls aufbrausend reagieren, schaukelt sich die Spannung auf beiden Seiten hoch.

Da die Kinder nicht in der Lage sind, Distanz zu ihren Gefühlen aufzubauen, müssen die Eltern die Situation beruhigen: mit Konsequenz und Gelassenheit.

Zwar bekommen die Kinder auch dadurch nicht immer, was sie wollen, aber sie lernen:

  • ihre Wünsche gezielter umzusetzen
  • ihre Grenzen zu erkennen
  • aufbrausende Gefühle zu regulieren

Eine Hilfe sind dabei auch die wachsenden sprachlichen Fähigkeiten.