Tobende Kinder, hilflose Eltern: Die Trotzphase muss sein

Von Nicole Freialdenhoven
26. November 2012

Kaum etwas ist für junge Eltern so schwierig wie die sogenannte Trotzphase, die Kinder mit etwa anderthalb Jahren erreichen. Dann schreien und toben sie, wenn sie ihren Willen nicht bekommen und benehmen sich in aller Öffentlichkeit gründlich daneben. Kommen dann auch noch abschätzige Kommentare anderer Menschen über die "ungezogenen" Kinder dazu, fühlen sich die Eltern schnell überfordert und von Schuldgefühlen geplagt.

Dabei ist die Trotzphase eine ganz normale Entwicklungsphase des Kindes, beruhigen Psychologen. In diesem Alter haben Kinder das Laufen erlernt und erweitern ständig ihre Grenzen. Die Eltern reagieren darauf mit mehr Verboten und Regeln, die den Trotz des Kindes provozieren. Weil kleine Kinder ihre Gefühle jedoch noch nicht im Griff haben, reagieren sie eben lautstark mit Schreien und Toben und werfen sich auch gerne einmal auf den Boden.

Eltern müssen dann stark bleiben. So verlockend es ist, nachzugeben und dem tobenden Kind im Supermarkt die Schokolade zu kaufen, damit es sich beruhigt, so falsch ist es auch. Kinder müssen Grenzen aufgezeigt bekommen und nicht lernen, dass sie alles bekommen, was sie wollen, wenn sie nur genügend Theater machen. Denn nun wird auch der Grundstein für das spätere Verhalten des Erwachsenen gelegt und wie er später mit Stress und Frust umgehen wird. Immerhin: Mit drei Jahren ist die Trotzphase in der Regel wieder vorbei.