Klarheit beim Umgang mit Frühchen - Studie will die beste Betreuung ermitteln

Von Cornelia Scherpe
23. August 2012

Frühchen werden nach der Entbindung meist von der Mutter getrennt, damit sie sich auf einer speziellen Frühchenstation unter genauer Beobachtung entwickeln können. Oft wiegen die kleinen Babys weniger als 1.500 Gramm und müssen daher aufgepäppelt werden. Außerdem kann eine Entbindung vor Ablauf der neun Monate dazu führen, dass die Kleinen noch nicht fertig entwickelt sind und daher in einen Brutkasten müssen. Doch fragt man die Mediziner etwas genauer, gibt es eigentlich keine klaren Studien, die aussagen können, wie genau man ein Frühchen zu behandeln hat.

Alle Fütterungspläne basieren nur auf ungefähren Erfahrungswerten. Ob eine spezielle Diät die Kinder wirklich stark macht oder ihnen nur unnötiges Fett verschafft, ist nicht erforscht. Hilf es den Kindern, wenn sie viele Proteine zugeführt bekommen oder leidet darunter der Hormonhaushalt? Hilft man den Babys nur vorübergehend und legt unbewusst aber den Grundstein für Diabetes?

Diese doch bedenkliche Wissenslücke will nun eine Forschergruppe aus Deutschland schließen. Im Herbst 2012 soll eine Studie starten. Man konzentriert sich hier auf die Ernährung der Frühchen und untersucht die genaue Zusammensetzung der Kost. Man will in Erfahrung bringen, wie entscheidend diese ersten Wochen nach der Geburt sind und was man besser machen kann. Bisher geht man davon aus, dass 152 Elternpaare mit ihren Frühchen an der Studie teilnehmen werden. Man will die Gruppe teilen und der einen Hälfte neben der Muttermilch bereits ab der zehnten bis zwölften Woche eine feste Kost verabreichen. Die übrigen Kindern sollen erst ab der 16. bis 18. Woche feste Nahrung im Speiseplan haben.