Klassische Sterilisationsmethode bei Frauen mit weniger Komplikationen verbunden
Eine Studie verglich die Risiken der laparoskopischen und hysteroskopischen Sterilisation
Bei abgeschlossener Familienplanung entscheiden sich nicht nur Männer für eine Sterilisation, sondern auch viele Frauen. Sie wollen die Sicherheit der Verhütung nicht aus den Händen geben und künftig auf Kondome oder künstliche Hormone verzichten.
Zwei Methoden zur Sterilisation der Frau
In der Praxis haben sich für die Sterilisation der Frau zwei Methoden durchgesetzt. Bei der klassischen Form, auch laparoskopische Sterilisation genannt, ist eine Vollnarkose notwendig. Während der Operation werden beide Eileiter durchtrennt, sodass keine Eizellen mehr aus den Eierstöcken in Richtung Gebärmutter wandern können.
Da dieser Eingriff vergleichsweise aufwendig und mit typischen Operationsrisiken belegt ist, hat sich in den letzten Jahren eine Alternativmethode etabliert: die hysteroskopische Sterilisation. Hierfür reicht der Gang zum Frauenarzt, der ohne Narkose in jeden Eileiter je eine Spirale schiebt. Diese Mikrospiralen geben keine Hormone ab, sondern blockieren schlicht den Weg für gereifte Eizellen.
Laparoskopische und hysteroskopische Sterilisation im Vergleich
In einer Studie mit Patientinnen aus Frankreich wurden beide Methoden verglichen. 71.303 Frauen hatten sich für die Mikrospiralen und 34.054 für die klassischen Sterilisation entschieden. Verglichen wurde das Risiko für Schwangerschaften, erneute Eingriffe sowie für Depressionen und Allergien. Als Beobachtungszeitraum wurden mindestens zwölf Monate und bis zu drei Jahren angesetzt.
Komplikationen
In den ersten Monaten nach den Eingriffen zeigte sich deutlich, dass die hysteroskopische Sterilisation mehr Komplikationen mit sich bringt. Nach dem Einsetzen der Spiralen versucht der Körper ganz offensichtlich, den Fremdkörper loszuwerden. Daher war bei 5,65 Prozent der Patientinnen ein Folgeeingriff notwendig.
Das Durchtrennen der Eileiter bei der laparoskopischen Sterilisation ist dagegen weniger problematisch. Hier waren nur bei 1,76 Prozent der Patientinnen erneute Eingriffe nötig. Selbst nach drei Jahren hatte sich die Rate der Komplikationen zwar angenähert, blieb aber für die Spiralen erhöht.
Schwangerschaftsrisiko
Das Risiko für ungewollte Schwangerschaften war mit den Mikrospiralen in den ersten zwölf Monaten erhöht und nährte sich dann der klassischen Methode an. Nach drei Jahren waren beide Methoden in diesem Punkt nahezu gleichwertig.
Nebenwirkungen
Im Bezug auf Allergien und Depressionen fanden die Forscher keine Unterschiede. Auch Autoimmunleiden oder vermehrte Fälle von Migräne gab es nicht.