Sterilisation der Frau mittels Essure-Methode: Studie warnt vor Schwangerschaften

Von Cornelia Scherpe
28. April 2014

Sowohl Männer als auch Frauen können die Sterilisation als Verhütungsmethode wählen. In beiden Fällen ist nach dem Eingriff die Wahrscheinlichkeit für eine Schwangerschaft so gut wie ausgeschlossen. Während der operative Eingriff bei Männern aus anatomischen Gründen vergleichsweise einfach ist, müssen Frauen sich einer größeren OP mit all ihren Risiken unterziehen.

Seit 2002 gibt es jedoch alternativ die Essure-Methode. Auch hier ist die Sterilisation sicher und endgültig; jedoch ohne eine große Operation. Der Frauenarzt kann direkt in der Praxis mit einer lokalen Betäubung arbeiten. Dabei wird eine Mikrospirale direkt in jeden Eileiter gesetzt. Nach 15 Minuten ist alles fertig. Dann muss noch circa drei Monate zusätzlich verhütet werden, bis das Gewebe um die Spirale herum gewachsen ist und die Eileiter sich quasi selbst verschlossen haben.

Aktuelle Studie zeigt, dass es trotz Mikrospirale zu Schwangerschaften kommen kann

Die US-Zulassung 2002 basiert auf Untersuchungen, die die hohe Sicherheit belegen und die Verhütung als effektiv einstufen. Eine aktuelle Studie aus dem Jahr 2013 streitet dies zwar nicht ab, sie betont jedoch, dass es durchaus zu Problemen kommen kann. Effektivität und Sicherheit sind nur dann gegeben, wenn sowohl der Frauenarzt als auch seine Patientin alles richtig machen. Eine Unachtsamkeit reicht bereits aus und eine Schwangerschaft ist die Folge.

In der Verantwortung der Patientin liegt es, in den drei Monaten nach dem Eingriff wirklich sicher zu verhüten. Der Frauenarzt dagegen muss beim Eingriff und bei der Kontrolluntersuchung genau aufpassen. Ist das Einlegen der Essure-Spiralen für ihn noch keine Routine, kann es durchaus zu Fehlversuchen kommen.

Um diese Aufzudecken, wird bei der Kontrolle ein Kontrastmittel benutzt, das bei zugewachsenen Eileitern nicht mehr in diese gelangen sollte. Wird es dennoch sichtbar, muss der Eingriff wiederholt werden. Die allgemeine Erfolgsrate liegt einer aktuelle Studie zufolge bei 76,1 Prozent, was zu ungewollten Schwangerschaften führte. Gerechnet auf 1.000 Patientinnen werden im ersten Jahr nach dem Eingriff 57 und nach zehn Jahren 96 Frauen dennoch schwanger.