Klatschen nach der Landung ein Zeichen der Erleichterung

Angstforscher untersucht, warum Menschen nach der Landung klatschen

Von Jutta Baur
12. Juli 2011

Für viele ist es einfach nur unangenehm: Nach einer Landung klatschen die Passagiere im Flugzeug. Hauptsächlich bei Ferienflügen in den Mittelmeer-Raum gibt es zum Abschluss des Fluges Applaus der Reisenden.

Angstforscher untersucht Klatschen im Flieger nach der Landung

Dass mehr hinter diesem Verhalten steckt, als nur eine Anerkennung für die Piloten, glaubt der Angstforscher Borwin Bandelow. Für ihn steht die Freude, wieder auf der Erde zu sein, im Vordergrund. Aus der Sicht des Gehirns sei ein Flug durchaus eine gefährliche Sache. Und das nicht nur für Menschen mit Flugangst.

Wenn man dann schließlich heil dort ankommt, wo man hin wollte, werden Botenstoffe frei gesetzt, die zu Glücksgefühlen führen. Das äußert sich in Reaktionen, wie dem Klatschen. Gerade die "Urlaubsflieger" sind seltener in der Luft als Menschen, die häufig geschäftlich unterwegs sind. Darum ist ihr Gehirn deutlich mehr mit der scheinbaren Gefahr beschäftigt. Das erklärt auch, warum in der Business-Class noch nie geklatscht wurde. Die Vielflieger schätzen einen Flug weitaus weniger gefahrvoll ein, so Bandelow.

Klatschen als Wertschätzung

Das fliegende Personal sieht dies anders. Christine Berger-Danzinger, Chef-Flugbegleiterin bei Condor empfindet das Klatschen als Wertschätzung. Auch wenn die Piloten den Applaus im Cockpit nicht hören können und zudem mit dem Parken der Maschine beschäftigt sind, gibt sie das Erlebnis stets an die Crew weiter. Darüber freuen sich dann auch die Piloten.