Kleine Fische in Hawaii bezwingen hohe Wasserfälle

Besondere anatomische Eigenheiten lassen kleine Fische hoch hinaus kraxeln

Von Alexander Kirschbaum
8. Januar 2013

In Hawaii beheimatete Fische klettern bis zu hundert Meter hohe Wasserfälle hinauf, um sich zu paaren. Die kleinen Tiere gehören einer besonderen Art von Grundeln an.

Saugnapf und besonderes Maul

Die Jungtiere schlüpfen im Unterlauf der Flüsse und verleben ihr erstes halbes Jahr im Meer. Nachdem sie paarungsbereit sind, begeben sie sich zurück ins Süßwasser. Dort entwickeln sie innerhalb kurzer Zeit einen Saugnapf am Bauch, mit dessen Hilfe sie einen Wasserfall besteigen.

Neben dem Saugnapf am Bauch nutzen sie auch ihr saugendes Maul für die Kraxelei. So benötigen sie für einen hundert Meter hohen Wasserfall nur rund drei Tage. Die Mühe lohnt sich für die Fische. Oben angekommen setzen sie neue Nachkommen in die Welt.

Die Ausbildung der Kletterhilfen

Zudem halten sie mit diesem Paarungstrick Fressfeinde in Schach, ihr Hauptfeind Elotris sandicensis ist zu solch einer Klettertour nicht in der Lage. Forscher der Clemson-Universität in South Carolina haben herausgefunden, dass sich die Grundeln beim Fressen von Algen ähnlich bewegen, wie beim Hinaufklettern eines Wasserfalls. Inwiefern dieser Zusammenhang die Ausbildung der Kletterhilfen begünstigt hat, wollen die Wissenschaftler bei weiteren Untersuchungen klären.