Klimaforscher errechnen Wasseranstieg durch globale Erwärmung

Von Katharina Cichosch
26. Juni 2012

Ein Forscherteam von Wissenschaftlern aus Deutschland, den Niederlanden und Australien vom Potsdam Institut für Klimafolgenforschung hat jetzt in einem Modellversuch errechnet, wie stark der Wasserpegel bei zunehmender globaler Erwärmung ansteigen würde. Die so gestellte Prognose gilt als sehr präzise und ist die erste ihrer Art, die einen Zeitraum von mehreren Jahrhunderten bis ins Jahr 2300 berücksichtigt.

Erstmalig wurden dabei zwei wesentliche Faktoren gleichzeitig einkalkuliert: Die Ausdehnung des Meeres in Folge höherer Wassertemperaturen und zugleich das Schmelzwasser aus den geschmolzenen Polkappen. Als wahrscheinliches Ergebnis errechneten die Forscher einen Gesamtanstieg der Weltmeere um 1,5 bis 4 Metern innerhalb des besagten Zeitraums. Vermutlich wird der tatsächliche Anstieg im Durchschnitt etwas mehr als zweieinhalb Meter betragen. Was auf den ersten Blick nicht viel klingt, dürfte jedoch verheerende Folgen mit sich bringen: Starke Flutkatastrophen würden sehr viel mehr Länder sehr viel öfter betroffen als heute, zugleich könnten Länder mit geringem Meeresspiegel zu großen Teilen dauerhaft überschwemmt sein.

Hintergrund der Modellstudie war das vereinbarte Ziel aller teilnehmenden Regierungen, den Temperaturanstieg der globalen Erwärmung auf insgesamt 2 Grad Celsius zu begrenzen. Die Berechnungen der Forscher zeigen jetzt, dass schon diese Grenze viel zu hoch angesetzt sein könnte. Schon bei einer Obergrenze von 1,5 Grad Celsius Temperaturanstieg würde der Wasseranstieg den Berechnungen zu Folge deutlich weniger verheerend ausfallen. Umgekehrt dürfte ein nur geringfügig höherer Temperaturanstieg nochmals fatalere Folgen mit sich bringen.