Klimawandel fördert Malaria - Erreger breitet sich auf ehemals kältere Regionen aus

Von Dörte Rösler
10. März 2014

Das Hochland in Äthiopien und Kolumbien galt lange Zeit als malariafrei. Wie eine Studie der Universität Michigan zeigt, steigt das Infektionsrisiko mit dem Klimawandel aber deutlich an. Mit jedem Grad Erderwärmung sind Millionen mehr Kranke zu erwarten.

Malaria und Moskitos in Afrika und Südamerika

Ehemals kühle Regionen wie die tropischen Hochebenen in Afrika und Südamerika könnten bereits in wenigen Jahren zur Malaria-Zone werden. Ausschlaggebend ist eine konstante Temperatur von 15 Grad Celsius während der Entwicklungsphase des Erregers. Unterhalb dieser Marke kann sich Plasmodium vivax nicht vermehren.

Und auch die Moskitos können sich erst bei höheren Temperaturen fortpflanzen. Zweifel an den Aussagen der Forscher gibt es nicht. Die Wissenschaftler analysierten medizinische Daten aus 124 Gemeinden in West-Kolumbien und 159 Bezirken in Äthiopien - jeweils über 12 bis 15 Jahre. Diese Angaben verglichen sie mit dem Temperaturdaten aus der Region.

Schutz für die Bewohner notwendig

Das Fazit der Wissenschaftler ist, dass sich die Menschen in höhergelegenen Gebieten Afrikas und Südamerikas in wärmeren Jahren vor Malaria schützen sollten. Wenn die Temperatur in Äthiopien um ein Grad Celsius steigt, könnte es sonst drei Millionen Infizierte mehr geben - vor allem bei Jugendlichen unter 15 Jahren, deren Immunsystem nicht für den Erreger gewappnet ist.