Klimawandel in Südamerika: Warum die Cinchorro die erste Mumien der Welt schufen

Von Nicole Freialdenhoven
22. August 2012

Die ältesten Mumien der Welt wurden vom Volk der Chinchorro erschaffen, die vor etwa 7000 Jahren an der südamerikanischen Westküste im Gebiet des heutigen Chile lebten. Forscher beschäftigen sich seit langem mit der Frage, warum die Chinchorro die als Nomaden in der Steinzeit umherzogen, auf einmal damit begannen, ihre Toten einzubalsamieren. Nun wollen sie eine Antwort gefunden haben: Der Klimawandel ist schuld.

Die Chinchorro begannen erst, sich seßhaft an der chilenischen Küste niederzulassen, als ein sanfteres Klima dort Quellen und Flüsse sprudeln ließ. Sie stellten fest, dass die trockene Luft der Atacama-Wüste in ihrer neuen Heimat Tote nicht verwesen sondern vertrocknen ließ und begannen bald selbst damit, ihre Toten auf diese Weise zu mummifizieren. Zunächst nur Kinder, später auch Erwachsene. Warum sie ihre Toten auf diese Weise aufbewahren wollten, ist den Forschern dagegen noch immer ein Rätsel.

Der Totenkult der Chinchorro, der sich in unterschiedlich bemalten und verzierten Mumien äußerte, bestand nur etwa 3000 Jahre fort: Als sich das Klima erneut wandelte und ihre Quellen zu versiegen begannen, zogen sie von der Küste fort. Ihre Mumien blieben zurück.