Klimawandel könnte für ein Ungleichgewicht zwischen Parasiten und Wirten sorgen

Von Melanie Ruch
23. Dezember 2011

Wie britische Forscher der Leicester Universität in Versuchen mit Fischen herausfanden, könnten die steigenden Wassertemperaturen in Folge des Klimawandels zu einem Ungleichgewicht zwischen Parasiten und ihren Wirten führen. Die Wissenschaftler infizierten dazu einige Dreistachlige Stichlinge mit Bandwurmlarven. Einen Teil der Fische hielten die Forscher bei einer Wassertemperatur von 15 Grad, den anderen Teil in 20 Grad warmem Wasser.

Nach rund acht Wochen hatten sich die Bandwürmer der Fische aus dem wärmeren Wasser auf mehr als die dreifache Größe eines gewöhnlichen Fisch-Bandwurms entwickelt und waren damit bereits ausgewachsen genug, um fischfressende Vögel zu infizieren. Von den Bandwürmern der Fische im kälteren Wasser hingegen stellte nach acht Wochen noch keiner eine Gefahr für die Vögel dar. Die Forscher berürchten nun, dass der fortschreitende Klimawandel dazu führen könnte, dass Parasiten wie der Bandwurm in Zukunft viel mehr Wirte befallen könnten und somit ein Ungleichgewicht in der Nahrungskette entsteht.