Klimawandel lässt 35.000 Walrosse an einen Strand in Alaska flüchten

Von Ingo Krüger
2. Oktober 2014

Einen ungewöhnlichen Massenansturm von Walrossen erlebt derzeit der Nordwesten Alaskas. In der Nähe des Eskimodorfes Point Lay, nördlich der Beringstraße, sind rund 35.000 Tiere an Land gegangen. Wissenschaftler begründen diese gewaltige Versammlung der bis zu 1,2 Tonnen schweren Tiere mit dem Fehlen von Packeis. Da aufgrund der Erwärmung der Nordpolregion kein Eis vorhanden ist, sind die Walrosse gezwungen, an Land zu gehen.

Signal für dramatisch veränderte Umweltbedingungen

Behörden des US-Bundesstaates befürchten eine Massenpanik, bei der zahlreiche Jungtiere zerquetscht werden könnten. Forscher haben am Strand bereits etwa 50 Kadaver entdeckt. Schon 2007 und 2009 war es bei Point Lay zu Massenansammlungen von Walrossen gekommen.

Da ein Zusammenleben in solch einer großen Menge mit wenig Platz bei den scheuen Tieren sonst nicht vorkommt, werten Naturschützer dies als ein deutliches Signal für die dramatisch veränderten Umweltbedingungen, die der Rückgang des Meereises hervorruft.