Trauern Tiere wirklich um tote Artgenossen?

Giraffen, Elefanten und Schimpansen verharren noch stundenlang an der Seite verstorbener Artgenossen

Von Melanie Ruch
28. August 2012

Viele Biologen konnten bei Elefanten und Schimpansen beobachten, dass sich die Tiere sehr untypisch gegenüber toten Artgenossen verhalten. Schimpansenmütter etwa trugen ihre toten Babys noch Tage nach ihrem Tod mit sich herum. Liegt ein Artgenosse im Sterben wird er von den anderen Schimpansen gestreichelt und gekrault. Außerdem meiden Schimpansen oft tagelang die Plätze, an denen kurz zuvor einer ihrer Artgenossen verstorben ist.

Elefanten verbringen oft mehrere Stunden an den Leichen ihrer Artgenossen, tasten sie mit ihren Rüsseln ab und trompeten laut. Primatenforscher Fred Bereovitch von der Universität in Kyoto hat ein ähnliches Verhalten nun auch bei Giraffen im Südluangwa-Nationalpark in Sambia beobachtet.

Was viele Tierarten, egal ob Elefanten, Schimpansen, Giraffen oder auch Meerschweinchen aber auf jeden Fall mit dem Menschen gemeinsam haben, ist ihr erhöhter Cortisol-Spiegel im Blut, wenn ein Artgenosse gestorben ist.

Ursache des erhöhten Cortisol-Spiegels

Das Stresshormon Cortisol wird bei physischem und psychischem Stress vermehrt ausgeschüttet. Ob die Tiere aber tatsächlich um ihre toten Artgenossen trauern, lässt sich allein anhand einer Hormonmessung nicht bestimmen.