Klimawandel und Fernreisen sei Dank - Tropische Krankheiten breiten sich aus

Von Nicole Freialdenhoven
9. April 2014

Das tropische Dengue-Fieber ist in Deutschland unaufhaltsam auf dem Vormarsch. Die Zahl der Infektionen stieg zwischen 2001 und 2013 um das Zehnfache auf derzeit rund 900 Erkrankungen pro Jahr. Schuld daran ist vor allem der Klimawandel, denn die zunehmende Wärme macht es den tropischen Mücken, die das Fieber übertragen, leichter, in Europa heimisch zu werden. Erste asiatische Tigermücken wurden in Baden-Württemberg und Bayern entdeckt, auch wenn diese das Virus für Dengue-Fieber nicht in sich trugen.

Asiatische Tiegermücke als Überträger von Tropenkrankheiten

Dass die Asiatische Tigermücke, die neben Dengue auch das Chikungunya-Fieber übertragen kann, den Weg nach Europa überhaupt gefunden hat, liegt am wachsenden weltweiten Fracht- und Reiseverkehr. So finden Mücken den Weg per Schiff oder Flugzeug nach Europa und werden schnell heimisch. In Italien kam es 2007 zu einem größeren Ausbruch von Chikungunya-Fieber, das von lokalen asiatischen Tigermücken an rund 200 Betroffene verteilt wurde.

Schutzimpfungen gegen diese Tropenkrankheiten gibt es nicht und auch keine vorbeugenden Medikamente wie bei der Malaria. Die einzigen Hilfsmittel sind Anti-Mücken-Sprays und körperbedeckende Kleidung, so dass die Blutsauger erst gar nicht zustechen können. Entwarnung ist nicht in Sicht, denn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) befürchtet sogar eine weitere Zunahme der tropischen Krankheiten in Europa.