Knirschen, sprechen, aufstehen - wie aktiv wir während des Schlafens sein können

Gracia Sacher
Von Gracia Sacher
4. Februar 2014

Man könnte annehmen, eine Nacht, in der wir gut geschlafen haben, läuft völlig ruhig ab - wir liegen da und erholen uns. Tatsächlich sind die meisten Menschen jedoch nachts sehr aktiv und zeigen verschiedenste Verhaltensweisen auf, ohne sich am nächsten Tag daran erinnern zu können. Dann wird einem vom Partner erzählt, man hätte diesen getreten, im Schlaf geredet oder laut mit den Zähnen geknirscht. Andere stehen sogar nachts unbewusst auf, und bedienen sich am Kühlschrank.

Parasomnie: das Kurzzeitgedächtnis wird abgestellt

Solche Verhaltensauffälligkeiten begründen Mediziner häufig mit der so genannten Parasomnie. Auch wenn sie in der Regel harmlos sind, können sie sich durchaus negativ auf die Schlafqualität auswirken. Während wir schlafen, legt auch das Kurzzeitgedächtnis eine Pause ein, sodass wir uns am nächsten Tag an nichts erinnern können.

Schlaftrunkenheit und Schlafwandeln

Bei Kindern tritt häufig eine Schlaftrunkenheit auf, in der sie zwar aus dem Tiefschlaf erwachen, jedoch nur unvollständig. Sie sprechen, sind verwirrt und tun verschiedene Dinge, ohne es mitzubekommen. Manchmal kommt erst morgens zu so einer Schlaftrunkenheit, dann ist die Rede von einer Parsomnie.

In einigen Fällen können solche Parasomnien auch gefährlich werden, so zum Beispiel, wenn es zum Schlafwandeln kommt. Betroffene stehen dabei auf, laufen in der Wohnung umher, erledigen verschiedene Aufgaben, wie zum Beispiel das Kochen. Es kommt auch vor, dass die Schlafwandler das Haus verlassen, was im schlimmsten Fall zu Unfällen führen kann.

Menschen, die nachts schlafwandeln, sollte man nicht wecken, denn ein aggressives Verhalten ist dann sehr häufig zu beobachten, ganz abgesehen davon, dass das Aufwecken alles andere als leicht fällt. Helfen können hingegen beruhigende Worte und das Begleiten zum Bett.

Einschlafzuckungen und REM-Schlaf-Verhaltensstörung

Ebenfalls zu den typischen Verhaltensweisen gehört das Zucken kurz vor dem Einschlafen. Dabei handelt es sich um unnatürliche Bewegungen, die nach Meinungen der Forscher dadurch entstehen, dass das Hirn versucht, die entspannten Muskeln wieder zu aktivieren.

Bei der REM-Schlaf-Verhaltensstörungen kommt es zum Ausleben eines Traumes. Es kommt nicht selten zu Tritten, Schlägen und starken Bewegungen. Schlimmstenfalls kann es zu Verletzungen des Träumenden, aber auch seines Partners kommen.

Sprechen und knirschen

Viele Menschen sprechen auch während des Schlafes. Dabei kann es sich um zusammenhangslose Wortfetzen aber auch verständliche Sätze und Antworten auf Fragen handeln. Die Aussprache ist meist undeutlich, da die dafür nötigen Muskeln entspannt sind.

Und schließlich gibt es noch diejenigen, die nachts mit den Zähnen knirschen, was als Bruxismus bezeichnet wird. Dabei kann es sich um Fehlstellungen im Gebiss handeln. Auch ein schlecht angepasster Zahnersatz ist möglich. Bei häufigem Knirschen kommt es auf Dauer zur Abnutzung der Zähne. Eine entsprechende Schiene kann dieser entgegenwirken.