Knochentumor durch Verbindung von Gen-Variante und Strahlenbelastung möglich

Von Ingo Krüger
15. August 2014

Wissenschaftler aus München haben die Verbindung von genetischen und Umweltfaktoren bei einem Osteosarkom, einem Knochentumor, nachgewiesen. Dabei haben sie festgestellt, dass eine Strahlenbelastung, etwa bei einer Therapie, in Kombination mit einer bestimmten Variante des Retinoblastom 1-Gens (Rb1) ein erhöhtes Risiko für diese Art von Krebs bedeutet.

Das gewöhnlich tumorschützende Gen reduziert bei dieser Variante seine Aktivität. Die Gefahr für einen Knochentumor steigt dadurch um bis zu 30 Prozent. Dies konnten die Forscher im Tiermodell nachweisen.

Weitere Forschung zur Vermeidung von Zweittumoren

Auch bei Menschen ist eine ähnliche Rb1-Variante bekannt. Nun wollen die Wissenschaftler anhand von Gewebeproben prüfen, ob der Polymorphismus auch für den Entstehungsprozess von Osteosarkomen beim Menschen mitverantwortlich ist.

Existiert auch bei Menschen ein Zusammenhang zwischen genetischer Veranlagung, Strahlenbelastung und Krebsentstehung, ließe sich durch die genetische Risikovariante herausfinden, welche Patienten besonders gefährdet sind, ein Osteosarkom, etwa als Zweittumor, zu bekommen. Bei Risikopatienten ließe sich dann die Therapie entsprechend ändern, etwa indem die Strahlendosis reduziert und in der Nachsorge besonders auf Frühsymptome geachtet wird.