Kochen mit dem Plastiklöffel kann zur akuten Gesundheitsgefahr werden

Von Cornelia Scherpe
27. Juni 2012

Manche Menschen kochen mit einem Holzlöffel, andere nutzen einen Plastiklöffel. Das ist eine Frage des individuellen Geschmacks bei der Küchenausstattung könnte man meinen, doch Mediziner warnen nun: hier geht es um mehr als Vorlieben beim Kochen.

Während Kochlöffel aus Holz bisher in Studien als völlig unbedenklich eingestuft wurden, ist nun klar, dass Modelle aus Plastik zur echten Gesundheitsgefahr werden können. Werden sie beim Kochen benutzt und folglich einer großen Hitze ausgesetzt, geben sie unter Umständen Giftstoffe in das Essen ab, die wir dann zu uns nehmen.

In Studien konnte belegt werden, dass auf diese Weise Formaldehyd und Melamin von den Löffeln in die Nahrungsmittel kommt. Nun könnte man denken, dass beim ersten Gebrauch kleine Bestandteile durchaus durch die Hitze abgelöst werden und dies bei der späteren Benutzung weniger wird. Doch die Versuche wurden mehrfach wiederholt und dennoch gaben auch die älteren Plastikkochlöffel weiterhin die Schadstoffe ab.

Ein gezielter Test des VKI, des Vereins für Konsumenteninformation, zeigte deutlich, in welchen Mengen man mit den Giftstoffen rechnen muss. Bei einigen Löffeln aus Plastik wurden fast 30 Milligramm des Stoffes Melamin abgeben. Bei 30 Milligramm liegt die gerade noch zu tolerierende Grenze der deutschen Kunststoffverordnung. Allerdings soll diese Grenze aufgrund besorgniserregender Studienergebnisse EU-weit ab 2013 auf nur noch 2,5 Milligramm herab gesenkt werden. Die Löffel lägen dann mehr als deutsch über der Schadstoffgrenze. Die Grenze für Formaldehyd von 15 Milligramm wurde ebenfalls überschritten und zwar sogar um das 8- bis 13-fache.