Können oral eingenommene Gerinnungshemmer bei Herzinsuffizienz helfen?

Von Cornelia Scherpe
24. April 2012

Menschen mit einer chronischen Herzinsuffizienz sind in der Regel auf eine engmaschige medizinische Betreuung angewiesen. Dabei sind sich allerdings längst nicht alle Ärzte einig, wie die Patienten am besten zu betreuen sind. Ein großes Streitthema ist der Einnahme von oralen Gerinnungshemmern. Sie sollen vor allen Dingen dazu beitragen, dass das Blut flüssig bleibt und es trotz Herzschwäche nicht zu einer Thrombose kommt. Doch funktioniert dieser Schutz?

Eine aktuelle Studie wollte etwas Licht in dieses Dunkel bringen und untersuchte 2.305 Betroffene. Die Menschen aus insgesamt elf verschiedenen Ländern litten alle an Herzinsuffizienz und waren damit in Behandlung. Die Studie betreute sie für insgesamt 3,5 Jahre und unterteilte sie dabei in zwei Gruppen. Während die einen mit oralen Gerinnungshemmern versorgt wurden, erhielten die anderen die Standardtherapie.

Am Ende der Studie mussten die Forscher nun feststellen, dass es keinen messbaren Unterschied zwischen den Gruppen gab. Geachtet hatte man sowohl auf Schlaganfälle und Thrombosen, sowie auf Hirnblutungen und Todesfälle. Die Raten unterschieden sich nur bei den Schlaganfällen und den Hirnblutungen. So hatten die Patienten mit oralen Gerinnungshemmern zwar seltener einen Infarkt, jedoch nun öfter eine Blutung. Führt man die betrachteten Nebenwirkungen zusammen, bleibt daher ein etwa gleich großes Risiko für beide Gruppen. Gewonnen hat man durch die Hemmer also nicht wirklich etwas.