Betablocker sind bei Herzschwäche sinnvoll: Sie können den plötzlichen Herztod verhindern

Von Cornelia Scherpe
15. August 2013

Menschen mit einer Herzinsuffizienz sind im Alltag unterschiedlich stark belastet. Das Risiko für einen plötzlichen Herztod liegt daher schwankend zwischen vier bis 13 Prozent im ersten Jahr nach dem Auftreten. Je nachdem wie sehr ihr Herzmuskel geschwächt ist, fallen den Betroffenen bereits relativ leichte Aufgaben schwerer.

Daher ist bei vielen der Einsatz von Betablockern sinnvoll. Ihren Namen haben sie, da sie im Körper die sogenannten β-Adrenozeptoren blockieren. Stresshormone wie Adrenalin können dann dort nicht mehr andocken und der Körper wird weniger stark in Alarmbereitschaft versetzt. Das senkt den allgemeinen Ruhepuls und entlastet daher das Herz und den gesamten Kreislauf auf Dauer.

So können Betablocker auch laut diverser Studien den Alltag entscheidend erleichtern. Bisher war aber unklar, ob die Medikamente auch vor dem plötzliche Herztod bewahren können. Eine nun dazu abgeschlossene Studie kommt zu einem erfreulichen Ergebnis: Ja, sie können es. Forscher aus Frankreich haben eine Meta-Analyse von 30 Studien durchgeführt und können die Betablocker als echte Schützer des Herzens empfehlen.

In jeder Studie waren die Medikamente mindestens einen Monat lang eingenommen und die Patienten dann längere Zeit medizinisch überwacht worden. Insgesamt konnten die Daten von 25.000 Menschen ausgewertet werden, die zwischen 28 Jahren und 76 Jahren alt waren. Im ersten Jahr der jeweiligen Studie kam es insgesamt zu 3.764 Todesfällen. 1.597 davon konnte man auf einen plötzlichen Herztod zurückführen.

Die Sterblichkeit lag bei jenen, die keine Betablocker genommen hatten bei 14,9 Prozent. Waren dagegen Betablocker im Einsatz gewesen, verringerte sich das Risiko auf nur noch 10,8 Prozent. Das bedeutet, dass die Gefahr insgesamt um 31 Prozent gesenkt werden kann, wenn man sich bei Herzinsuffizienz für eine Therapie mit Betablockern entscheidet.