Körpereigene Moleküle verhindern den Kontrollverlust bei Drogensucht

Ein bestimmtes Erbgut-Molekül im Körper beeinflusst den Drogenkonsum

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
13. Juli 2010

Es ist ein Teufelskreis, wer einmal anfängt harte Drogen, wie Kokain, zu nehmen der rutscht immer weiter in die Sucht ab, braucht immer mehr Stoff und kommt alleine nicht mehr aus dem Drogensumpf heraus. Amerikanische Wissenschaftler stellten jetzt in Tierversuchen fest, dass ein körpereigenes Molekül jedoch den Verlust jeglicher Kontrolle über das eigene Verhalten verhindert und sich die Sucht nach der Droge ab einem gewissen Maß nicht weiter verschlimmert.

Das Ergutmolekül MicroRNA beeinflusst den Drogenkonsum

Die Forscher machten Ratten süchtig nach Kokain und gaben ihnen anschließend die Möglichkeit, sich durch das Umlegen eines Hebels eigenständig eine Dosis der Droge intravenös zu verabreichen.

Nach einiger Zeit stellten sie fest, dass sich im Körper der Ratten ein bestimmtes Erbgut-Molekül vermehrt hatte. Die sogenannten microRNA-212 verhindern die Übertragung der Geninformation an Proteine und jedes Mal, wenn die Forscher die Produktion der microRNAs unterbanden, verschafften sich die Ratten öfter einen Rauschzustand. Wenn sie hingegen die Produktion der MicroRNAs förderten, nahm der Drogenkonsum bei den Tieren ab. Dadurch nehmen die Forscher an, dass die Moleküle den Drogenkonsum kontrollieren und beeinflussen.

Aktives CREB-Protein verringert die Aufnahme von Drogen

Noch dazu stellte sich heraus, dass durch die RNAs das sogenannte CREB-Protein aktiver wird, welches das positive Gefühl nach dem Konsum von Drogen beschränkt. Ist dieses Protein also sehr aktiv, ist das positive Gefühl nach dem Konsum eher schwach. Diese neuen Erkenntnisse könnten dazu beitragen, dass der Drogenkonsum bei Menschen nicht zum Zwang wird und sich kontrollieren lässt.