Konsum von Kräuterdrogen ist lebensgefährlich

Wer angeblich harmlose Kräutermischungen raucht, setzt dabei unter Umständen sein Leben aufs Spiel

Von Ingo Krüger
21. Oktober 2011

Sie heißen "Lava Red", "Blaze" oder "Monkeys go Bananas" und gelten als harmlose Kräutermischungen zum Räuchern oder Baden. Es gibt sie für 12 bis 15 Euro pro Tütchen in Armyshops oder "Head & Growshops" zu kaufen. Dort sind sie als "Räucherwerk" deklariert und werden legal verkauft. Doch immer mehr Jugendliche rauchen die manchmal sogar mit künstlich hergestelltem Cannabis besprühten Kräuter.

Inhaltsstoffe unerforscht und gefährlich

Das niedersächsische Landeskriminalamt warnt jedoch eindringlich vor dem Konsum solcher Kräutermischungen. Diese, so das LKA, enthielten Inhaltsstoffe, deren Wirkungen unerforscht und gefährlich seien.

Armin Aumiller, Leiter des Münchner Rauschgiftdezernats, zeigt sich besorgt über den Umgang mit den synthetischen Drogen. Die Konsumenten, so Aumiller, wüssten überhaupt nicht, was sie da rauchen würden - das sei lebensgefährlich. Mediziner berichteten von Schäden des Herz-Kreislauf- und Nervensystems bis hin zur Bewusstlosigkeit. Notärzte mussten Konsumenten sogar schon wiederbeleben.

Halluzinativer Effekt stammt von den synthetischen Cannabinoiden

Studierende und Forscher von der Technischen Universität Braunschweig bestätigten in Versuchen die berauschende Wirkung von Kräuterdrogen. Sie entdeckten, dass nicht die Kräuter den halluzinativen Effekt hervorrufen, sondern dass dieser von den synthetischen Cannabinoiden stammt, die auf die Kräuter gesprüht worden sind. Das Forschungsergebnis ist deshalb so wichtig, da es das Verbot von Kräuterdrogen erleichtert.