Kontrovers: Warum ein "Queer-Radio" schwulenfeindliche Lieder spielt

Geschäftsführer Norman Mitschele sieht Vorwürfe endlich ein - Sendungen gestrichen

Von Thorsten Hoborn
27. Januar 2010

Der Deutschen Lesben- und Schwulenverband setzt sich seit Jahren gegen die Auftritte homophober Dancehall-Musiker ein und fordert intensiv das Verbot von Lieder mit homophoben Texten. Dort Mitglied ist auch der Internet-Radiosender "Queer-Radio". Dieser spielt 24 Stunden pro Tag Musik von homosexuellen, bisexuellen und transsexuellen Künstlern und Songs mit schwulen oder lesbischen Inhalten.

Warum der Sender ebenfalls schwulenfeindliche Musik von Bands wie Elephant Man, Bennie Man und Sizzla spielt, ist mehr als fraglich und sorgte landesweit für Kontroversen.

Sendungen bis auf Weiteres gestrichen

Geschäftsführer Norman Mitschele zeigte sich den Vorwürfen aufgebrachter Hörer entsprechend uneinsichtig und verallgemeinerte feige, dass der Radiosender jede Musik, die das Thema Homosexualität beinhaltet, ob positiv oder negativ, senden würde. Floskelhafte Erklärungsversuche in Richtung Provokation, aufklärende Vorreiterrolle und thematische Auseinandersetzung, konnten seinen Ruf auch nicht mehr retten, da er zugab nur Musik, die zum Mord Homosexueller aufrufe, nicht senden würde.

Mittlerweile sah Mitschele ein, dass man besagte Bands nicht einerseits verbieten wollen und andererseits ihre Musik spielen kann. Derartige Songs werden daher (derzeit) nicht gesendet.