Kopfschmerzpatienten leiden häufig zusätzlich unter Rückenproblemen

Unabhängig von der Häufigkeit des Kopfschmerzes neigen Betroffene zu Kreuzbeschwerden

Von Ingrid Neufeld
4. Februar 2013

Kopfschmerzen haben viele Ursachen. Manchmal liegt der Grund im Rücken. Manchmal schmerzt der Rücken auch, weil der Kopf weh tut.

Diesem Zusammenhang war die "German Hedache Consortium Study" auf der Spur. Festgestellt wurde, dass immer wieder auftretende Kopfschmerzen auch eine doppelte Gefahr für Rückenbeschwerden bedeuten. Treten die Kopfschmerzen gar chronisch auf, ist das Risiko für Schmerzen im Kreuz achtzehn mal höher.

Kreuz- und Kopfschmerzen

Bei einer Studie der Universität Duisburg-Essen wurden 9944 Personen im Alter von 18 bis 65 Jahren aus drei Regionen Deutschlands untersucht. Ab 15 Schmerztagen im Monat sprachen die Studienleiter von häufigen Schmerzen, bis zu 15 Tagen galten die Rückenbeschwerden als episodisch.

  • Im letzten Jahr litten 4,5 Prozent der Studienteilnehmer unter chronischen Schmerzen.
  • Als chronische Migränepatienten galten 6,2 Prozent.
  • Bei 1253 Personen, also 4 Prozent, wurden chronische Spannungskopfschmerzen diagnostiziert.

Von allen befragten Personen klagten 6030 über Kreuzweh und 21 davon über häufige Kreuzschmerzen. Unabhängig von der Häufigkeit des Kopfschmerzes gab es bei allen Betroffenen die Neigung zu Rückenschmerzen. Auch Probanden mit eher seltenem Spannungskopfschmerz, oder gelegentlichen Migräneanfällen klagten vier bis fünfmal öfter über Schmerzen im Kreuz, als Menschen ohne Kopfwehprobleme. Bei einem chronischen Verlauf stieg das Risiko für Kreuzschmerzen sogar auf das Acht-bis Neunfache.

Schmerz im Kontext betrachten

Auch umgekehrt kann der Zusammenhang beobachtet werden: für Patienten, die häufig unter Kopfschmerzen litten, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit auch noch Kreuzschmerzen zu bekommen um 14- bis 18-mal.

Die Autoren werteten es als wichtige Erkenntnis, dass zwischen den verschiedenen Kopfschmerzarten und dem Kreuzweh kein spezifischer Zusammenhang bestand. Für die Praxis heißt das, dass Ärzte einen Schmerz immer im Kontext sehen müssen, bevor sie diesen behandeln.