Leichtsinnige Einnahme von Kopfschmerzmedikamenten kann zu Kopfschmerzen führen

Von Cornelia Scherpe
24. September 2012

Es klingt im ersten Moment immer paradox, doch viele Medikamente haben als potentielle Nebenwirkung den Effekt, auch das Leiden zu verschlimmern, das sie eigentlich bekämpfen sollen. Auch bei den meisten Schmerzmedikamenten ist diese Nebenwirkung möglich.

Ärzte weisen aktuell wieder darauf hin, dass Patienten gerade beim Umgang mit freiverkäuflichen Schmerzmitteln mehr Sorgfalt und Eigenverantwortung an den Tag legen sollten. Besonders während der Selbstmedikation unterschätzen viele Menschen die Mittel und nehmen in zu kurzer Zeit zu hohe Dosierungen ein.

Auch die Einnahme von Kombi-Präparaten ist im häuslichen Gebrauch keine Seltenheit und auch das kann die Schmerzen eher steigern als lindern. Man geht davon aus, dass circa zwei Prozent der Kopfschmerzpatienten ihre häufigen Schmerzen gerade durch die Schmerzmittel haben.

Nicht selten entwickelt der anfänglich eher harmlose Schmerz sich auch zu einer handfesten Migräne oder dem Clusterkopfschmerz. Hausärzte sollte daher jeden Patienten, der über häufige Kopfschmerzen klagt, nach seiner privaten Medikamenteneinnahme fragen.

Wer häufig rezeptfreie Schmerzmittel schlugt, könnte darin bereits seine Ursache gefunden haben. Verdächtig sind alle Kopfschmerzen, die an mehr als zehn Tagen je Monat auftreten und dies seit mindestens einem Vierteljahr.

Nach der Verordnung von gezielten Schmerzmitteln durch den Arzt sollte man sich dann strikt an die Einnahmeregeln halten und weder die Dosierung erhöhen, noch das Einnahmeintervall verkürzen. Beides kann sonst wieder zu mehr Schmerzen statt zur Linderung führen.