Krabbenschalen fördern Wundheilung

Von Ingo Krüger
11. April 2011

Krabbenpulen ist eine zeitraubende und manchmal frustrierende Beschäftigung. Wer nicht pult, muss auf die leckeren Seebewohner verzichten. Doch nicht nur das Fleisch der Krabbe ist von Interesse, kulinarischem natürlich, sondern auch die Schalen der Nordseegarnelen. Diese sind jedoch nicht Bestandteil einer schmackhaften Mahlzeit, sondern finden in der Medizin Verwendung.

Die Schalen der Tiere liefern einen begehrten Rohstoff: Chitosan. Bei Chitosan handelt es sich um die Faser der Krabbenpanzer. Sie unterstützt in vielen Fällen die schmerzfreie Wundheilung nach Verbrennungen, ohne dass sich Narben bilden.

Das europäische Verbundprojekt "ChitoBioEngineering" will Chitosane entwickeln, die zuverlässig wirken. Die Herstellung soll allerdings biotechnisch erfolgen und nicht auf chemische Weise. Das Mittel soll zudem kostengünstig und für Patienten damit bezahlbar sein.

"ChitoBioEngineering" erhält in den nächsten drei Jahren rund 900.000 Euro Fördergelder vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Verantwortlich für das Projekt ist Professor Bruno Moerschbacher von der Universität Münster.