Krankenhauskeime werden in Deutschland zunehmend zum Problem

Von Melanie Ruch
16. April 2013

Pro Jahr infizieren sich rund 800.000 Patienten in deutschen Krankenhäusern mit sogenannten Krankenhauskeimen, die bei rund 40.000 Patienten jährlich sogar zum Tod führen, wie die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene mitteilt. Diese Keime sind dabei grundsätzlich eigentlich nicht gefährlich. Sie werden allerdings zu einem großen Problem, wenn sie in Wunden, die Blutbahn, Lunge oder Blase gelangen, wo sie Infektionen auslösen können.

In den vergangenen Jahren ist die Zahl der Infektionen durch Krankenhauskeime enorm gestiegen. Das große Problem dabei ist, dass es sich bei den meisten Keimen um multiresistente Erreger handelt, die gegen viele Arten von Antibiotika immun sind. Diese Resistenzen haben sich vor allem daraus entwickelt, dass das Problem zunächst nicht ernst genommen wurde und viele Ärzte ihren Patienten unspezifisch Antibiotika verschrieben haben. Dass sich die Keime in der Vergangenheit immer rasanter in Krankenhäusern verbreitet haben, lag allerdings hauptsächlich an den mangelhaften Hygienemaßnahmen in vielen Kliniken.

Glücklicherweise hat die Politik das Problem bereits erkannt und im August 2011 das Infektionsschutzgesetz überarbeitet, dass die Hygienebdingungen in Krankenhäusern enorm verbessert hat. Neben Handdesinfektionsmitteln für Personal und Patienten an jeder Ecke werden in vielen Kliniken Patienten unter anderem mittlerweile sogar vor ihrer stationären Aufnahme auf Keime getestet.