Krankenkassen kritisieren IGeL-Leistungen: Zu teuer und nutzlos

Von Ingo Krüger
22. März 2013

Die sogenannten "IGeL"-Leistungen sind schon seit längerem umstritten. Die "Individuellen Gesundheitsleistungen" stoßen auf Kritik bei Verbraucherschützern, die monieren, dass in Arztpraxen zu viel geworben, aber zu wenig aufgeklärt werde.

Eine von Krankenkassen in Auftrag gegebene Studie hat dieses Urteil jetzt bestätigt. Tarife für sogenannte "Selbstzahler", so die Untersuchung, lohnen meist nur für den behandelnden Arzt. Jedes Jahr werden mit diesen von der Krankenkasse nicht übernommenen Leistungen 1,5 Milliarden Euro umgesetzt. Es gibt über 300 solcher Angebote, für die Patienten selbst zahlen müssen. Obwohl es gesetzliche Auflagen gibt, fühlen sich manche Versicherte häufig überrumpelt.

Oft ist für die Verbraucher nicht klar ersichtlich, wie viel eine Zusatzleistung kostet und welchen Nutzen die Untersuchung hat. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen (MDS) ist daher der Ansicht, dass die Mehrzahl der IGeL-Leistungen nutzlos seien, einige seien sogar sehr schlecht. Zu ihnen zählen etwa die Vorsorge gegen Grünen Star beim Augenarzt, professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt, bestimmte Bluttests beim Hausarzt oder Ultraschalluntersuchungen zur Vorbeugung von Brustkrebs.

Positiv bewertet der MDS lediglich Akupunktur gegen Migräne, Laserbehandlung von Krampfadern sowie die Lichttherapie bei saisonaler Depression.