Krankenkassen lehnen OPs bei Übergewicht viel zu oft ab

Von Melanie Ruch
21. November 2011

Wer unter extremem Übergewicht leidet und mit Diäten keinen Erfolg hat, für den ist meist eine Operation der letzte Ausweg. Die meisten gesetzlichen Krankenkassen wollen für die Kosten von Magenbändern, Magenballons oder Magenbypässen jedoch nicht aufkommen und das obwohl diese Eingriffe das Gewicht der Patienten im Durchschnitt nachweislich um 60% reduzieren. Noch dazu tragen solche OPs häufig zu einer Besserung eines Diabetes Typ 2 bei oder lassen ihn sogar ganz verschwinden.

Laut Tim C. Werner, Rechtsanwalt aus Frankfurt, ist eine generelle Ablehnung der Kostenübernahme durch die Krankenkassen bei Übergewichts-Operationen teilweise sogar rechtswidrig. Werner rät allen Betroffenen daher Widerspruch beim Sozialgericht einzulegen. Schon 2003 hatte das Bundessozialgericht einer Kostenübernahme durch die Krankenkassen grundsätzlich zugestimmt.

Um einen Anspruch auf die Kostenübernahme geltend zu machen, müssen jedoch einige Bedingungen erfüllt sein. Dazu zählt vor allem auch der Nachweis über ernsthafte Versuche, sein Gewicht anderweitig zu reduzieren.