Krebserregende Substanzen in der Farbe: Tattoos können langfristig der Gesundheit schaden

Von Nicole Freialdenhoven
22. Mai 2012

Jeder vierte Deutsche zwischen 14 und 34 Jahren lässt sich heute ein Tattoo stechen: Die bunten Hautverzierungen sind Kult. Doch mit den Langzeitfolgen des Tätowierens haben sich bislang nur wenige beschäftigt. Dabei haben Untersuchungen ergeben, dass viele Farben, die zum Stechen der Tattoos verwendet werden, krebserregende Substanzen und andere schädliche Stoffe enthalten.

In acht von 13 Proben der am häufigsten verwendeten Tätowierfabe schwarz wurden krebserregende Substanzen gefunden, die unter dem Akronym PAK (Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe) zusammengefasst werden. Aber auch in bunten Tätowierfarben wurden bei einem Drittel der Proben krebserregende Amine nachgewiesen.

Schuld daran ist meistens die Tatsache, dass für Tätowierungen Farbstoffe verwendet werden, die nicht für die menschliche Haut geeignet sind, sondern eigentlich für Autolacke, Kunststoffe oder Autoreifen gedacht sind. Zugleich bleiben die in den Körper gespritzten Farbstoffe nicht dort, wo sie eingespritzt wurden, sondern werden weiter transportiert - wohin ist noch unklar, doch erwiesen ist, dass die Farbpigmente, die sich auf diese Art im Körper ausbreiten Krebs und andere Erkankungen auslösen können.

Der Bundesrat will daher für Tätowierfarben die gleichen strengen Richtlinien durchsetzen, die in Deutschland bereits für Kosmetika gelten. Bis dahin sollten Menschen, die sich ein Tattoo stechen lassen wollen, darauf achten, dass der Tätowierer nur gesundheitlich unbedenkliche geprüfte Farben verwendet.