Krebsschutz beim Down-Syndrom durch die Gene des Chromosoms 21

Down-Syndrom-Betroffene erkranken durch Gene auf dem Chromosom 21 seltener an Krebs

Von Viola Reinhardt
29. Mai 2009

Das Down-Syndrom entsteht in der Schwangerschaft aufgrund eines Fehlers des Chromosom 21, das statt nur zweimal gleich dreimal vorhanden ist.

Weniger Krebsfälle

Wissenschaftler konnten nun eine Entdeckung machen, die doch zu einigem Erstaunen führt. So bekommen Menschen mit dem Down-Syndrom weniger Krebs, was darauf zurückgeführt wird, dass durch das auf dem Chromosom 21 sitzende Gen eine Neubildung von Blutgefäßen unterdrückt wird.

Da jedoch neue Blutgefäße für Tumoren mehr als wichtig sind, da sie daraus ihre Nahrung zum Wachsen finden, was durch das entdeckte Gen DSC1 behindert wird. Dieses Gen findet sich direkt auf dem Chromosom und produziert ein ganz bestimmtes Protein namens Calcineurin.

Entwicklung einer wirksamen Krebstherapie

In Versuchen konnten die Wissenschaftler feststellen, dass, wenn sie dieses Enzym direkt angriffen, die Blutgefäßbildung reduziert wurde. Damit eine effektive Krebseinschränkung stattfinden könnte, müssten allerdings vier Gene auf dem Chromosom sitzen.

Interessanterweise zeigt sich eben bei Menschen mit Down-Syndrom tatsächlich kaum eine Tumorerkrankung. Nun wird weiter geforscht, wie hier die genauen Zusammenhänge sind und wie daraus eine wirksame Therapie gegen Krebs entwickelt werden kann.