Krebstherapie mit Folgen - wer im Bauchraum bestrahlt wird, entwickelt öfter Diabetes

Von Cornelia Scherpe
20. September 2012

Um Krebserkrankungen zu behandeln, können Ärzte auf diverse Möglichkeiten zurückgreifen. Häufig arbeiten die Onkologen mit der Bestrahlung, damit Krebszellen zerstört werden können. Oft ist das leider auch für die gesunden Zellen nicht ohne Folgen. Nun hat eine Studie ermittelt, dass Krebspatienten, die im Bauchbereich bestrahlt werden, unter Umständen ein erhöhtes Diabetesrisiko haben können. Sobald die Bauchspeicheldrüse von den Strahlen getroffen wurde, kann die Gefahr steigen. Besonders bei sehr jungen Patienten, die sich zu Therapiebeginn noch im Kleinkindalter befanden, steigt das Risiko extrem.

Ermittelt wurde dies, indem man die Daten von Langzeitüberlebenden untersuchte. Die zwischen 1946 und 1985 in Frankreich oder in Großbritannien behandelten Kinder wurden nun im Erwachsenenalter angeschrieben. Diesen knapp 3.500 Männern und Frauen schickte man via Brief einen Fragebogen und bat um die Ausfüllung. 2.520 Briefe kamen beantwortet zurück. Die Angaben zur Diabetes wurden nun mit den Daten zur Bestrahlung verglichen und den Forschern stach sofort der Zusammenhang ins Auge. Bereits ab einer Strahlendosis von 1 Gy wuchs das Risiko für Diabetes. Das höchste Risiko wurde bei einer Strahlendosis von 29 Gy ermittelt, danach nahm die Gefahr nicht weiter zu.

Für die Mediziner heißt das ganz klar, dass sie ihre Patienten nach einer Bestrahlung engmaschig auf Diabetes hin testen müssen. Wird die Zuckerkrankheit früh erkannt, kann durch einen zeitigen Therapieeinstieg die Krankheit in der Regel sehr gut unter Kontrolle gebracht werden.