Kriminologen ermitteln Killer-Preise: Auftragsmord ab 240 Euro

Von Dörte Rösler
4. Februar 2014

Krimifans sind mit dem Berufsbild des Auftragsmörders bestens vertraut. Aber wie häufig ist die bestellte Tötung wirklich - und was kostet so ein Auftragsmord?

Wissenschaftler der Uni Birmingham sind den Fragen in Gerichtsakten und Interviews mit Tätern nachgegangen. Antwort: Die Killer kommen meist aus der Nachbarschaft und haben enorme Preisunterschiede.

Die gute Nachricht vorweg: Es gibt viel weniger Auftragsmorde als das Kino und weismachen will. Von 1974 bis 2013 fanden die Kriminologen nur 35 nachgewiesene Fälle, in denen 27 Männer und eine Frau für Geld töteten. Das niedrigste Honorar lag bei umgerechnet 240 Euro, am meisten kassierte ein Profi-Killer: Er bekam 120.000 Euro. Die einzige Frau in der Riege schritt für 7000 Euro zur tödlichen Tat.

Die Motive für Mordaufträge sind laut Studie banal. Ganz vorn liegen Streit in der Ehe, geplatzte Geschäfte und Angeberei unter Bandenmitgliedern. Kriminologisch interessant ist außerdem die Täter-Typologie. Die britischen Forscher unterscheiden vier Arten von Mördern: den Novizen, den Dilettanten, den Gesellen und den Meister. Letzterer tötet nicht nur eiskalt und professionell, da er selten erwischt wird, dürfte bei seinen Taten auch die Dunkelziffer hoch sein.