Künstliches Licht schadet dem Bio-Rhythmus: Vor allem in Städten wird es nicht mehr dunkel

Von Nicole Freialdenhoven
8. November 2013

Dass immer mehr Menschen unter Schlafproblemen leiden oder sich trotz ausreichendem Schlaf morgens müde fühlen, liegt möglicherweise auch am künstlichen Licht, das heute die Welt erhellt. Vor allem das sogenannte "blaue Licht", das aus Computer- und Fernsehbildschirmen kommt, steht unter dem Verdacht Depressionen auszulösen.

"Rotes Licht" aus Glühbirnen und ähnlichen Lichtquellen stört dagegen weniger. Eine andere Studie mit 2000 Teilnehmern, die nachts bei künstlichem Licht ihrer Arbeit nachgingen, ergab zudem, dass bei 60 Prozent ein erhöhtes Krebsrisiko vorlag.

Hormonelle Störungen

Forscher begründen dies mit der Evolution: Der Mensch lebte viele Jahrtausende nur mit dem Sonnenlicht und verbrachte die Nächte in absoluter Dunkelheit. Erst seit der Erfindung der Glühbirne vor etwa hundert Jahren, können die Nächte künstlich erhellt werden. In dieser kurzen Zeitspanne ist es dem menschlichen Körper bislang einfach nicht möglich gewesen, sich daran anzupassen. Wird ihm nachts durch das künstliche Licht "Helligkeit" suggeriert, wird der Bio-Rhythmus aus dem Gleichgewicht gebracht und es kommt zu hormonellen Störungen.

Tipps für eine gesunde Schlafhygiene

Schützen können sich die Menschen vor allem durch eine gesunde Schlafhygiene: So sollte das Schlafzimmer möglichst abgedunkelt sein. Bildschirme, die blaues Licht ausstrahlen, gehören auf keinen Fall in das Schlafzimmer. Spaziergänge an der frischen Luft können zusätzlich helfen, die innere Uhr besser auf das natürliche Sonnenlicht einzustellen - und auf die Dunkelheit.