Kunstaugen helfen Patienten nach Tumorerkrankungen

Von Katja Grüner
28. Mai 2013

Ein großes psychisches Problem stellt es für Patienten dar, wenn ihnen zum Beispiel nach einer Tumorerkrankung ein Auge entfernt werden muss. Kunstaugen können hier helfen und dem Patienten Selbstsicherheit und ein ästhetisches Aussehen zurückgeben. Die Kunstaugen sind so präzise gefertigt, dass ein Unterschied zum gesunden Sehorgan kaum möglich ist.

Aber nicht nur Ästhetik ist beim Tragen eines Glasauges wichtig. Würde in die leere Augenhöhle kein Körper eingesetzt werden, würde diese in sich zusammenfallen und das ganze Gesicht entstellen. Das Glasauge selbst wird mit äußerster Präzision gefertigt und dem Patienten auf ein Implantat aufgesetzt, dass Chirurgen nach einer Augenentfernung in die Höhle einpflanzen.

Aus diesem Grunde sind Kunstaugen auch nicht rund, sondern werden als Halbschalen auf das Implantat aufgesetzt. Dieses Implantat ist sehr wichtig, da dort die bestehenden Muskeln angenäht werden, so dass sich das spätere Kunstauge bewegen kann. Glasaugen stellen Ocularisten her, die dazu sechs Jahre lang ausgebildet werden.

Ziel dieser Feinarbeit ist es, ein natürliches Auge entstehen zu lassen, dass sich von dem echten eigenen nicht unterscheidet. In Deutschland üben diesen Beruf nur ungefähr 60 Menschen aus. Wegen der langen Ausbildungsdauer wird in Zukunft manches Institut Nachwuchsprobleme bekommen.