Kunstprojekt Kamera im Hinterkopf: Entzündungen zwingen den Künstler zum Abbruch

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion
18. Februar 2011

Der aus dem Iran stammende Künstler Wafaa Bilal musste sich in der letzten Woche einer ungewöhnlichen Operation unterziehen, die die Folge einer ebenso ungewöhnlichen Aktion war. Er hatte sich eine Kamera im Hinterkopf implantieren lassen, die im Rahmen eines jahrelangen Projekts jede Minute ein Foto machen sollte. Weil Ärzte sich geweigert hatten, die Kamera in seinen Schädel zu setzen, hatte er den Eingriff letztes Jahr in einem Piercingstudio in L.A. durchführen lassen.

Inzwischen hatte Bilal einige Probleme mit Infektionen. Jetzt musste der erste von drei Stäben, die die Kamera im Gewebe fixieren, wieder entfernt werden. Die Ärzte raten ihm zur Entfernung des ganzen Implantats. Der Künstler hofft allerdings, dass er sie bald wieder richtig anbringen kann.

Das Projekt ist Teil einer Protestbewegung gegen die Überwachungsgesellschaft. Per Live-Stream wurden die geschossenen Bilder ins Museum der Modernen Künste in Katar übertragen.