Kurze Durchblutungsstörung im Gehirn erhöht Risiko auf Posttraumatische Belastungsstörung

Fehlende psychologische Betreuung nach einer TIA verschlechtert den Seelenzustand des Patienten

Von Cornelia Scherpe
10. Oktober 2014

Kurze Durchblutungsstörungen können überall im Körper auftreten und sind zunächst kein unmittelbarer Grund zur Sorge. Ihnen sollte allerdings auf den Grund gegangen werden. Besonders bedenklich können solche Attacken im Gehirn werden. Werden die Hirnarterien kurzzeitig nicht ausreichend durchblutet, so nennt das der Arzt eine "transitorische ischämische Attacke", kurz TIA. Bei einer TIA kann es sich um den Vorboten eines drohenden Schlaganfalls handeln, weshalb stets der Arzt kontaktiert werden sollte.

TIA erhöht Gefahr für Posttraumatische Belastungsstörungen

Nun hat eine aktuelle Studie ferner herausgefunden, dass TIA auch die Gefahr für eine Posttraumatische Belastungsstörung, kurz PTBS, erhöhen. Die Forscher arbeitete mit 108 Patienten, bei denen im Krankenhaus TIA festgestellt worden war.

Drei Monate nach dem Klinikaufenthalt bat man alle Teilnehmer, sich selbst im Bezug auf Depressionen und Ängste einzuschätzen. Dabei wurden gezielt Fragen gestellt, die auf eine Posttraumatische Belastungsstörung schließen lassen.

32 der Befragten gaben dabei Antworten, die eindeutig auf die Störung hinwiesen. Das entspricht einer Quote von 29,2 Prozent. Vergleicht man dieses Ergebnis mit der Gefahr für die Allgemeinbevölkerung zeigt sich eine extreme Steigerung des Risikos. Im direkten Vergleich steigt das Risiko um das 10-Fache.

Anschließende Betreuung der Patienten ist wichtig

Die Forscher raten nun allen Ärzten an, nach einer TIA den Patienten weiter zu betreuen und dabei besonders auf die Psyche zu achten. Es könnte notwendig sein, den Betroffenen an einen Psychologen zu verweisen, damit dieser rechtzeitig aufgefangen wird.

Die Erfahrung hat gezeigt, dass sich viele Menschen mit einer Posttraumatische Belastungsstörung nicht von sich aus bei einem Psychologen vorstellen. So verschlimmert sich der allgemeine Seelenzustand zusehend und die Lebensqualität sinkt. Die aktive Vermittlung ist daher ein wichtiger Schritt zur Prävention.