Kurzzeitige Antibiotikavergabe kann bei Mangelernährung das Leben retten

Forscher empfehlen neben der Behebung der Mangelernährung auch eine kurzzeitige Antibiotika-Vergabe

Von Cornelia Scherpe
5. Februar 2013

Gerade in den Entwicklungsländern ist noch immer Mangelernährung ein großes Thema. Besonders Kinder und Jugendliche leiden darunter, sind geschwächt und dadurch für alle möglichen Infekte anfällig. Da gerade im Darm die Hauptzentrale des Immunsystems sitzt, können diese Kinder kaum gesunde Abwehrkräfte aufbauen.

Nährstoffe und Antibiotika

Natürlich fehlen dem Körper auch die lebensnotwendigen Nährstoffe, doch viele Ärzte in den Entwicklungsländern müssen hilflos zusehen, wie trotz eingeleiteter Nährstoffversorgung bis zu zehn Prozent der jungen Patienten am Ende doch versterben. Schuld ist dann das völlig unterentwickelte Immunsystem.

Eine Studie hat nun gezeigt, dass diesen Kindern die kurzzeitige Vergabe von Antibiotika sehr hilft. Die Studie band insgesamt 2.767 Kinder ein, die alle an einer starken Mangelernährung litten. Man bildete drei Gruppen und gab Gruppe 1 und 2 verschiedene Antibiotika. Die restlichen Kinder dienten als Placebo-Gruppe und wurden nur wie alle anderen mit Nährstoffen versorgt.

Kurzzeitige Antibiotika-Vergabe empfohlen

Die Studie wurde solange durchgeführt, bis die Kinder ihre Ernährung hatten stabilisieren können. In der dritten Gruppe erholten sich 85,1 Prozent aller Kinder, doch in den Antibiotika-Gruppen sah es besser aus. In der einen bekamen 88,7 Prozent und in der anderen sogar 90,9 Prozent der Kinder ein gutes Gewicht. In der Placebo-Gruppe verstarben am Ende 7,4 Prozent, in Gruppe 1 und 2 dagegen nur 4,8 bzw. 4,1 Prozent der Behandelten.

Das führen die Ärzte klar auf die Medikamentenvergabe zurück. Die Forscher empfehlen daher dringend, das in Zukunft neben der Behebung der Mangelernährung auch eine kurzzeitige Antibiotika-Vergabe erfolgt.