Mangelernährung bei Senioren - viele Ärzte und Pfleger sind noch nicht richtig sensibilisiert

Von Cornelia Scherpe
20. März 2012

Mangelernährung wird bei Teenagern und jungen Erwachsenen recht häufig erkannt. Anders sieht das bei Senioren aus. Viele gehen davon aus, dass diese aufgrund ihres Alters ohnehin etwas zerbrechlich sind. Zwischen altersbedingten Abbau von Größe und Stärke und einer Mangelernährung gibt es aber deutliche Unterschiede. Wissenschaftler kritisieren, dass viele Kranken- und Altenpfleger und sogar Ärzte noch nicht richtig sensibilisiert sind für dieses Problem. Daher werden viele Mangelernährungen nicht rechtzeitig oder sogar gar nicht erkannt. Im Schlimmsten Fall kann das den Tod für den betroffenen Patienten bedeuten.

2011 mussten 21.500 Einweisungen ins Krankenhaus aufgrund einer akuten Mangelernährung erfolgen. Die Patienten waren dabei fast ausschließlich Senioren. Das Durchschnittsalter der Eingewiesenen lag bei 70 Jahren. Dies ist nicht nur eine beunruhigend hohe Zahl, es ist auch eine Steigerung zum Vorjahr, in dem nur 17.100 Senioren mit dieser Diagnose ins Krankenhaus mussten. Es zeichnet sich also ein gefährlicher Trend ab.

Wissenschaftler sind daher davon überzeugt, dass eine Ernährungslehre unbedingt zum festen Bestandteil der medizinischen Ausbildung werden muss. Dies gilt sowohl für Ärzte, als auch für Menschen in Pflegeberufen.