Länger verheiratet - häufiger geschieden

Von Jutta Baur
24. Juli 2014

In Deutschland landen 36 Prozent der verheirateten Paare irgendwann vor dem Scheidungsrichter. Allerdings scheinen die Ehepaare nicht so schnell aufzugeben. Sie sind durchschnittlich länger verheiratet, als noch vor 20 Jahren. Das bedeutet jedoch auch, dass selbst langjährige Beziehungen nicht vor einer Trennung schützen.

Kehrtwenden in den Statistiken

Das verflixte siebte Jahr ist laut Statistik ein Märchen. Durchschnittlich dauert eine Ehe in Deutschland mehr als doppelt so lange, bevor sie zerbricht. Erst nach 14 Jahren und acht Monaten wurden die Ehen geschieden. 20 Jahre früher waren es elf Jahre und sieben Monate.

Geändert hat sich auch das Alter der Brautpaare bei der Eheschließung. Mit 38 Jahren bei den Männern und rund 35 Jahren bei den Frauen waren die frischgebackenen Eheleute 2012 fast sechs Jahre älter als zu Beginn der 90er. Zahlen für das vergangene Jahr liegen in diesem Bereich noch nicht vor.

Wer die Silberhochzeit hinter sich gebracht hat, ist keinesfalls vor einer Scheidung gefeit. Gerade in dieser Zeit haben sich die Trennungsraten in den letzten 20 Jahren vom 14.300 auf 24.300 eklatant erhöht.

Frauen reichen häufiger einen Antrag auf Scheidung ein. Bei acht Prozent sind beide Partner gleichermaßen an der Auflösung ihrer Ehe interessiert. 2013 gab es 169.800 Scheidungen.