Lästiges Erröten: So gelingt es, einen kühlen Kopf zu bewahren

Von Nicole Freialdenhoven
5. September 2014

Wer ins Fettnäpfchen getreten ist oder etwas ausgefressen hat, reagiert oft mit einem roten Kopf. Dabei nimmt die Durchblutung zu, so dass mehr Blut in die Gesichtshaut gelangt und sie sich entsprechend röter färbt. Warum dies so ist, konnte die Wissenschaft bis heute nicht klären - und so gibt es auch bis heute keine echte Therapie gegen starkes Erröten in emotionalen Situationen.

Störung des Sympathikus-Nervs möglich

Eine wichtige Rolle spielt der Sympathikus-Nerv, der den Blutgefäßen in einer stressigen Situation befiehlt, sich zu weiten und mehr Blut zu pumpen. Dadurch beschleunigt sich auch der Herzschlag und an den Händen bildet sich verstärkt Schweiß. Die Reizschwelle, ab der der Sympathikus-Nerv aktiv wird, ist jedoch von Person zu Person unterschiedlich, erläutern Experten. Bei extrem empfindlichen Menschen, die sehr schnell und stark Erröten, kann auch eine angeborene Störung des Nervs vorliegen.

Diese Menschen haben schließlich so viel Angst davor, ständig zu Erröten, dass sie kaum noch das Haus verlassen und andere Menschen vermeiden. Die Wissenschaft spricht dann von Erythrophobie. Eine Heilung gibt es. Allerdings können Entspannungsübungen helfen, gelassener mit dem Alltag umzugehen und sich Situationen zu stellen, in denen das Erröten droht: Mit der Zeit realisiert die Psyche, das alles halb so wild ist und reagiert nicht mehr so häufig mit Erröten.