Lang gestillte männliche Babys werden als Erwachsene intelligenter

Östrogene in der Muttermilch haben einen stimulierenden Einfluss auf das Hirn männlicher Babys

Von Cornelia Scherpe
4. Januar 2011

Wenn ein männliches Baby von seiner Mutter über eine längere Zeit gestillt wird, werden die jungen Männer später richtig helle Köpfchen. Das zumindest besagt eine aktuelle Studie über Muttermilch.

In Australien ermittelte man, dass eine Stillzeit von mindestens einem halben Jahr die Jungen intellektuell werden lässt. Babys die eine kürzere Zeit gestillt wurden, oder gar nicht die Brust bekommen hatten, waren weniger intellektuell im Alter. Getestet wurden dafür circa 1.040 Jungen und Mädchen im Alter von zehn Jahren.

Nachdem ermittelt wurde, ob und wie lang sie gestillt wurden, führte man IQ-Tests durch. Die Länge der Stillzeit war bei den weiblichen Probanden egal, doch sie schien die Jungen deutlich zu beeinflussen. Wie funktioniert das und warum hilft es nur den männlichen Babys?

Forscher vermuten die Ursache in Hormonen

Genaue Informationen haben die Forscher noch nicht, doch sie vermuten, dass Hormone dafür verantwortlich sind. Die weiblichen Östrogene in der Muttermilch wirken vielleicht besonders stimulierend auf die jungen Gehirne.

Faktoren wie Stress kann ein so geschütztes Gehirn besser bearbeiten und entwickelt sich positiver. So wurden Mathe-Aufgaben von lang gestillten Jungen um neun Prozent besser bewältigt. Verbale Fähigkeiten waren um sieben Prozent besser und Lesefähigkeiten um sechs Prozent.