Langfinger in der Kirche: Mumifizierte Hand eines Lügners verschwunden

Von Nicole Freialdenhoven
2. Oktober 2012

Nicht schlecht staunte der Heimatverein Legden im Münsterland: Aus der Kirche St. Brigida war urplötzllich eine mumifizierte Hand aus dem Mittelalter verschwunden. Die Hand war in einem Kasten über dem Weihwasserbecken der Kirche ausgestellt. Wer die Hand entwendet haben könnte und vor allem warum ist unklar.

Die mumifizierte Hand war erst 1905 beim Abriss eines mittelalterlichen Wehrturms in Legden gefunden worden und gehörte vermutlich einem Eidbrecher. Zur Warnung, was Menschen geschieht, die einen Schwur brechen, wurde der Person die Hand, mit der der Schwur geleistet worden war, abgehackt. Als Symbol der Sünde wurde die mumifizierte Hand jedoch aufbewahrt und erhielt nach ihrer Wiederentdeckung einen Platz in St. Brigida.

Näheres über den Besitzer der Hand - und ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelte ist unbekannt. Der Heimatverein hatte gerade genug Geld gespart um die Hand vom rechtsmedizinischen Institut der Universität Düsseldorf genauer untersuchen zu lassen. Nun muss die Polizei die verschwundene Hand erst einmal wiederfinden.