Last statt Lust: Hypersexualität lässt den Wunsch nach Sex zur Qual werden

Von Nicole Freialdenhoven
9. Mai 2014

Wenn die Gedanken eines Menschen ständig nur um Sex kreisen und jeder Tag damit verbracht wird, neue Abenteuer in fremden Betten zu suchen, ist von Hypersexualität die Rede - besser bekannt als Sexsucht.

Typische Symptome der Verhaltensstörung

Zu den weiteren Symptomen dieser krankhaften Gier nach Orgasmen und Befriedigung gehören auch häufiger Konsum von Pornos und übermäßiges Masturbieren. Doch obwohl es sich bei der Hypersexualität eindeutig um eine Verhaltensstörung handelt, ist sie bislang nicht als psychische Störung anerkannt worden.

Betroffene leiden unter krankhaftem Sexualtrieb

Problematisch ist vor allem die Beurteilung, welches Verhalten schon krankhaft ist, und was einfach nur als gesunder Appetit auf Sex gilt. Auch Ärzte können Hypersexualität nicht in Zahlen fassen. Sie gehen von einer Sexsucht aus, wenn der Betroffene unter seinem Handeln leidet und quasi ferngesteuert agiert. Ohne es wirklich zu wollen, sucht er neue sexuelle Kontakte und fühlt sich nach dem vollzogenen Akt nicht glücklich, sondern eher schlecht und wird von Schuldgefühlen geplagt.

Dazu häufen Betroffene vielfach Schulden an, die sich aus dem Pornokonsum, aus Anrufen bei Sex-Hotlines und Besuchen bei Prostituierten ergeben.

Psychotherapeutische Behandlung

Wie eine Sexsucht entsteht, konnten Wissenschaftler bis heute nicht wirklich klären. Manche vermuten einfach eine Reaktion auf Stress und Ängste, andere pure Langeweile und manche wiederum traumatische Erlebnisse wie sexueller Missbrauch in der Kindheit.

Eine echte Behandlung für Hypersexualität gibt es ebenfalls nicht - Betroffene können sich von geschulten Sexualtherapeuten psychotherapeutisch betreuen lassen und ihren übersteigerten Sexualtrieb mit Medikamenten wie Antidepressiva und Antiandrogenen dämpfen.