Lebensgefahr durch Luftverschmutzung: Krebs und Herztod bereits bei Mengen unter den Grenzwerten

Von Cornelia Scherpe
17. Juli 2013

In vielen Industrieländern haben die Städte ein entscheidendes Problem: Saubere Landluft sucht man dort vergeblich. Durch diverse Maschinen und Fahrzeuge gelangen ständig Verbrennungsprodukte in die Luft. Diese atmen die Menschen vor Ort ein.

Damit die Gesundheit der Bevölkerungen dennoch gesichert ist, gibt es Grenzwerte, die von den Firmen nicht überstiegen werden dürfen. Doch eine aktuelle Studie hat ergeben, dass diese Werte zu großzügig bemessen sind. Auch bei geringerer Schadstoffbelastung kommt es bereits zu Schäden im menschlichen Körper. Die in die Luft gelassenen Stoffe können Lungenkrebs verursachen.

Die Studie fasste die Ergebnisse von 17 älteren Untersuchungen zusammen. So konnten die Daten von 313.000 Menschen in verschiedenen Regionen der Welt betrachtet werden. Dazu zählten auch Städte wie Athen und Rom. Eine parallel durchgeführte unabhängige Studie zeigte zudem, dass es einen klaren Zusammenhang zwischen der gemessenen Belastung und der Menge der Todesfälle aufgrund von Herzschwäche gibt. Dafür wurden 35 ältere Untersuchungen ausgewertet.

Doch wie ist es möglich, dass der eingeatmete Feinstaub sich auch auf das Herz auswirkt? Dies geschieht aufgrund der Beschaffenheit der Alveolen. Dabei handelt es sich um die Lungenbläschen, die einen direkten Zugang zum Blut haben. So kann der eingeatmete Sauerstoff erst gefiltert und dann in das Blut abgegeben werden. Nachteil ist, dass eben auch die eingeatmeten Schadstoffe ins Blut gelangen.

Die beiden Studien betonen jedoch, dass im Vergleich zum Inhalieren von Zigarettenrauch das normale Atmen in einer feinstaubbelasteten Umgebung noch immer deutlich harmloser ist. Dennoch besteht, gesehen für die gesamte Bevölkerung einer Industrienation, auf jeden Fall eine messbare Gefahr, die tausende Krankheitsfälle triggern dürfte.