Lebensgefahr für Säuglinge: Kaum ein Erwachsener ist gegen Keuchhusten geimpft

Von Cornelia Scherpe
22. Juli 2013

Keuchhusten, auch Pertussis genannt, ist für Erwachsene eine vergleichsweise harmlose Krankheit. Es kann zwar geschehen, dass man sich mehrere Wochen damit herum plagen muss, doch in der Regel wird die Krankheit gut überstanden. Anders ist dies jedoch bei Säuglingen.

Wer ein Baby im Haus hat, sollte sich vor Keuchhusten durchaus fürchten, denn die Bakterien können in dem kleinen Körper großen Schaden anrichten. Bei einem ungünstigen Verlauf schwebt der Säugling sogar in Lebensgefahr. Es können schwere Lungenentzündungen auftreten und auch ein schneller Verlust an Körpergewicht kann den Organismus so weit schwächen, dass er sterben muss.

Viele Infektionen der Kinder ließen sich problemlos vermeiden, wenn die Erwachsenen sich gegen Pertussis impfen lassen würden. Doch in Deutschland ist gerade einmal ein Erwachsener von 20 mit dem Schutz versorgt. Das ist sehr unvorsichtig und für Ärzte auch nicht nachvollziehbar, vor allen Dingen da die Impfung in jedem Alter kostenlos ist. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen jede Auffrischung, die am besten im Intervall von zehn Jahren erfolgen sollte.

Diese Empfehlung der Ständigen Impfkommission (STIKO) nehmen aber viele einfach nicht wahr. Bei Umfragen unter 40.000 Deutschen gab die Mehrheit zu, dass sie es mit dem Impfschutz nicht so genau nimmt. Gerade einmal 5,9 Prozent sagten, dass ihr Schutz nicht älter als zehn Jahre ist.

Beim Vergleich zwischen Ost und West kam heraus, dass es die Menschen in den Neuen Bundesländern genauer mit der Sicherheit nehmen. In diese Teilgruppe waren immerhin 19,2 Prozent der Menschen versorgt. Dennoch ist selbst das zu wenig, wenn man die Säuglinge schützen möchte. Überall im Land ist mehr Einsatz gefragt, denn wenn kostenloser Schutz vor einer Krankheit möglich ist, sollte jeder diese Chance nutzen.