Leguane auf den Bahamas: Touristenfütterung provoziert Krankheit und mangelnde Widerstandsfähigkeit

Von Ingrid Neufeld
10. Dezember 2013

Auf den Bahamas ist es für Touristen ein besonderes Ereignis, Leguane anzuschauen. Damit die Leguane auch tatsächlich aus ihren Verstecken kommen, locken die Touristen sie mit allerlei Leckereien, wie beispielsweise Obst.

Leider vertragen die Tiere dieses nicht. Sie bekommen durch den Genuss Parasiten und Darmprobleme. Die Touristen bedrohen damit den Lebensraum dieser Tiere, die sowieso schon gefährdet sind. Wissenschaftler haben 2010 und 2012 Blut- und Stuhlproben der Tiere entnommen.

Dabei entnahmen die Forscher Proben von den Tieren in freier Natur und von Tieren, die von Touristen gefüttert worden waren. Bei den Leguanen mit Touristenfütterung stellten die Wissenschaftler erhöhte Blutzuckerwerte, sowie Harnsäure und Kalium fest. Dazu kamen 33 Leguane, die unter Parasiten litten, in der anderen Gruppe waren nur 5 von den 13 untersuchten Tieren betroffen. Männliche Tiere hatten noch zusätzliche Verhaltensänderungen, wie aggressives Verhalten bei einer Fütterung.

Die Forscher vermuten weitreichende Folgen auch hinsichtlich der Fitness und der Widerstandfähigkeit der gefütterten Leguane.Deshalb appellieren die Forscher an die Veranstalter dieser Touristentouren, dafür zu sorgen, dass die Leguane wenigstens mit geeignetem Futter gefüttert werden.